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Alle Info's rund um bleifreie Geschosse

Was ist eigentlich das Problem an bleihaltigen Geschossen?

Bleifreie Geschosse - die Lage in den Bundesländern Im Gegensatz zu bleifreien Geschossen enthalten die altbekannten Geschosse Blei, welches aufgrund seiner hohen Toxizität zunehmend in der Kritik steht. Zahlreiche Untersuchungen haben gezeigt, dass Bleireste im Wildkörper und der Umwelt zu schweren gesundheitlichen Schäden bei Menschen und Tieren führen können. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Diskussion über ein allgemeines Verbot von Bleimunition weiter an Fahrt aufnimmt. Noch gibt es kein einheitliches Gesetz in Deutschland, welches bleihaltige Geschosse verbietet.

Dies könnte sich aber schon bald ändern. Hier hat Blei bereits keine Chance mehr: Für Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Saarland besteht ein komplettes Bleiverbot. Sowohl auf Staats- als auch auf Privatforst muss hier bleifrei geschossen werden.

In allen anderen Bundesländern sind zumindest auf Staatsforst bleifreie Geschosse gesetzliche Pflicht.

Ausnahme:
In Bayern und Sachsen-Anhalt ist es je nach Forstamt unterschiedlich geregelt, welche Art von Geschossen verwendet werden dürfen. Aktuell ist Thüringen das einzige Bundesland, in dem (auf Staats- und Privatforst) mit bleihaltiger Büchsenmunition gejagt werden darf.

Sind bleifreie Geschosse genauso gut wie der alte Bleiklassiker?

Hand aufs Herz – wahrscheinlich haben immer noch einige von euch Bedenken hinsichtlich der bleifreien Geschossalternative. Das ist auch verständlich, da über kaum eine andere Munitionsart so viel diskutiert und berichtet wurde. Um Licht ins Dunkel zu bringen, ist hier ein kurzer Überblick für euch welche Argumente für und welche gegen bleifreie Geschosse sprechen.

Vorteile Nachteile
  umweltfreundlich   geringere Deformationswirkung
  ausreichend gute Tötungswirkung   geringeres Ansprechen
  gute Wildbretqualität   evtl. höhere Kosten
  adäquate Fluchtstrecke / Schweißfährte   geringfügig höhere Gefahr von Abprallern

  Durch den Verzicht von Blei als Geschossmaterial sind Bleirückstände im Wildkörper und der Umwelt ausgeschlossen. Bleifreie Geschosse gelten daher als sehr umweltfreundlich. Test-Studien zufolge besitzen sie zudem eine ausreichend gute Tötungswirkung (=Tierschutz) und sind somit für den Einsatz bei der Jagd geeignet. Geschosse ohne Blei fördern auch nicht die Wildbretentwertung wie so oft behauptet wird.

Alles schön und gut – aber was ist dran an dem „Gerücht“, dass bleifreie Geschosse nicht genügend Eindringtiefe besitzen und eine zu geringe Energieabgabe aufweisen? Dazu lässt sich sagen, dass Eindringtiefe und Energieabgabe egal bei welcher Art von Geschoss – ob Blei oder Nicht-Blei - maßgeblich von der Schussentfernung und der Geschossgeschwindigkeit abhängen. Darüber hinaus zeigten Untersuchungen, dass hinsichtlich der Tötungswirkung die Konstruktion der Geschosse wichtiger ist, als das verwendete Geschossmaterial selbst.

  Natürlich ist das nur eine Seite der Medaille. Fakt ist, dass bleifreie Geschosse beispielsweise aus Messing und Kupfer härter sind als bleihaltige. Dadurch besitzen sie im Regelfall zwar eine höhere Durchschlagskraft, Deformationswirkung und Ansprechen sind jedoch geringer als bei klassischen bleihaltigen Geschossen. Es empfiehlt sich daher leichtere Geschosse zu verwenden.

Vielleicht hat manch einer schon von Jagdunfällen mit bleifreier Munition gehört. Untersuchungen zeigten, dass die Gefahr von Abprallern bei Geschossen ohne Blei geringfügig erhöht ist. Im Vergleich zu Bleigeschossen ist der Unterschied im Abprallverhalten allerdings als minimal einzustufen, so dass die Sicherheit des Jagdbetriebs nach wie vor gewährleistet ist.

Fazit zu bleifreien Geschossen

Bleifreie Geschosse sind umweltfreundlich und prinzipiell für die Jagd geeignet. In Jägerkreisen wird zunehmend mehr auf Geschosse ohne Blei gesetzt, wobei je nach Art der Geschosse keinerlei Unterschiede in der Wirkung zu den alt bewährten Bleiklassikern festzustellen sind. Wer sich hinsichtlich der Wirkung der „umweltfreundlichen“ Geschosse noch unsicher ist, kann ein Schussprotokoll (Wildart, Stärke des Wildes, Schussentfernung, Größe des Ausschusses, Pirschzeichen, Länge der Fluchtstrecke) führen, um zu beurteilen, ob die bleifreie Variante tatsächlich unterschiedlich wirkt.
Einen Wermutstropfen gibt es allerdings: Wer auf bleifreie Geschosse aus Wolfram oder auch Wismut setzt, muss sich darüber im Klaren sein, dass diese Geschossalternativen oft um ein Vielfaches teurer sind.